Die Verbraucherorganisation foodwatch hat die Wahl zum Goldenen Windbeutel 2023 eröffnet. Auf www.goldener-windbeutel.de können Verbraucher:innen ab heute abstimmen, welches Produkt den Negativpreis für die dreisteste Werbelüge des Jahres erhalten soll. Fünf Kandidaten wurden von foodwatch nominiert, die beispielhaft für Verbrauchertäuschung im Supermarkt stehen.
Die Kandidaten sind:
- Philadelphia mit Ziegenkäse und Rosmarin von Mondelez
- Pom-Bär Ofen Minis von Intersnack Deutschland
- Trinkmahlzeit von Yfood
- Tuc Bake Rolls von Mondelez
- Porridge von 3 Bears
Foodwatch kritisiert die Lebensmittelindustrie für ihre „Zutatentricksereien, versteckten Preiserhöhungen und Gesundheitsschwindel“. Rauna Bindewald von foodwatch betont, dass Verbraucher:innen bereits beim Einkauf mit hohen Preisen konfrontiert werden und überteuerte Werbelügen besonders unverschämt sind.
Die Unternehmen Mondelez, Intersnack Deutschland und Yfood haben bereits Stellungnahmen zu den Vorwürfen abgegeben. Mondelez rät den Verbraucher:innen, die Zutatenliste des Philadelphia Frischkäses zu überprüfen, während foodwatch darauf hinweist, dass der Ziegenkäse-Anteil im Kleingedruckten versteckt ist. Mondelez äußerte sich auch zur Tuc Bake Rolls und erklärte, dass die Gestaltung der Endverbraucherpreise allein beim Lebensmitteleinzelhandel liege. Intersnack begründete den höheren Zuckergehalt der Pom-Bär Ofen Minis mit dem abweichenden Herstellungsprozess. Yfood bezeichnete den Preis des Drinks als fair.
Noch bis Ende Juni haben Verbraucher:innen die Möglichkeit, auf www.goldener-windbeutel.de ihren Favoriten für den Schmähpreis zu wählen. Foodwatch setzt sich seit langem gegen Etikettenschwindel ein und fordert verbesserte Kennzeichnungsregeln, da Verbraucher:innen regelmäßig durch Werbeaussagen und Produktverpackungen getäuscht werden. Der Goldene Windbeutel wird seit 2009 verliehen, um auf das Problem der Verbrauchertäuschung im Lebensmittelbereich aufmerksam zu machen.
(Foto: foodwatch e.V.)